Werner Hofer

AMA Agrarmarkt Austria - Pressespiegel
"Österr. BauernZeitung" Nr. 46/2017 vom 16.11.2017 Seite 5 Ressort:

Erste Tiroler Wagyu-Zucht
Idyllisch ist der Biobauernhof von Elisabeth und Werner Hofer gelegen. Auf einer
leichten Anhöhe steht der Hof "Ried am Bichlach" in Oberndorf in Tirol im Bezirk
Kitzbühel. Dort werden neben Fleckvieh auch japanische Wagyu-Rinder, die teuersten
Hausrinder der Welt, gehalten.
Der sanierte Hof fügt sich perfekt in die alpenländische Landschaft ein. Der Hof wird mittlerweile
bereits in dritter Generation von Familie Hofer bewirtschaftet. Gepachtet und kurze Zeit später
gekauft wurde der Hof von Werners Großvater Matthias Hofer. Als Elisabeth und Werner Hofer
den Hof vor etwa elf Jahren übernommen haben, war für den Senior Josef Hofer klar: "Sobald die
Jungen den Biobauernhof übernehmen, entscheiden sie, wie der Betrieb weitergeführt wird."
Es wurde dann auch einiges entschieden und verändert. Man hat einen Laufstall mit Festmist
für rund 30 Stück Milchvieh und 15 Jungtiere errichtet. Zum Anwesen gehören etwa 17 Hektar
Grünland. Diese Fläche wird durch die Pacht der Gießer Alm erweitert und ermöglichte unter
anderem die Umstellung von Silo-auf Heufütterung. Um die Qualität des Grundfutters zu steigern,
wurde zudem in eine Heubelüftung, Entfeuchteranlage und Dachabsaugung investiert. Man hat
also auf Bioheumilch umgestellt und neben der Milchviehhaltung die Mutterkuhhaltung forciert. Mit
der Biofleischproduktion besetzen Elisabeth und Werner eine erfolgreiche Nische. Insbesondere,
da sie zwei ganz besondere Spezialprodukte verkaufen: Wagyu-Fleisch und die "alte Kuh".
Der Kaviar unter dem Rindfleisch
Als der "Kaviar des Rindfleisches" wird das begehrte Fleisch des Kobe-Rindes von
Feinschmeckern betitelt. Das japanische Kobe-Rind ist das teuerste Hausrind der Welt. Aber
warum? Das besondere Fleisch im Hochpreissegment ist zart, dunkelrot und von einer feinen
Marmorierung durchzogen . Das hochwertige Fett im Muskelfleisch ist für den exquisiten
und feinen Geschmack des Fleisches verantwortlich. Eine Fernsehdokumentation über das
japanische Kobe-Rind war es, die vor einigen Jahren die Aufmerksamkeit von Werner Hofer
geweckt und ihn nicht mehr losgelassen hat. Er begann, sich genauer über diese Rasse zu
informieren, die sich von dem am Hof gehaltenen Fleckvieh in vielerlei Hinsicht unterscheidet.
"Das Wagyu-Rind wächst langsamer und erreicht dadurch erst später die Zucht-und
Schlachtreife", berichtet der Bauer. Gewollt sei heutzutage stets "höher, schneller, besser". Das
japanische Rind wird diesen Anforderungen nicht gerecht, aber das langsamere Wachstum der
Tiere trägt wesentlich zur besseren Fleischqualität bei.
Hofers Recherche ergab, dass Wagyu-Rinder normalerweise Kraftfutter erhalten, das vorwiegend
aus Reisstroh, Mais, getrockneten Sojabohnen und verschiedenen Getreidesorten besteht. Sie
werden in Ställen gehalten, und ihnen wird kein frisches Gras gefüttert. Das machte den Biobauern
aus Oberndorf stutzig. "Rinder müssen wiederkauen, um nicht zu übersäuern. Verweigert man
einem Rind Gras und Heu, wird es zwangsläufig krank", verdeutlicht Werner. Die Familie Hofer
geht mit ihren Wagyu-Rindern einen anderen Weg.
Risikobereitschaft und Innovationsgeist
Als erste Tiroler begannen sie, eine Wagyu-Rinderherde aufzubauen. Im Sinne einer artgerechten
Tierhaltung entschied man sich, den Tieren eine wiederkäuergerechte Fütterung zuteilwerden zu
lassen. In den warmen Monaten haben sie viel Bewegung, fressen hauptsächlich frisches Gras,
und im Winter werden sie mit belüftetem Bio-Heu gefüttert. "Wir setzen Kraftfutter nur moderat
bzw. als Lockfutter ein", erklärt Werner.
Die Frage, die nur die Zeit bzw. die erste Schlachtung beantworten konnten, lautete: Wird sich
die Fleischqualität aufgrund der tiergerechten Fütterung ändern? "Das weidegefütterte Wagyu-
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Rind ist geschmacklich besser bzw. schmeckt intensiver, aber es ist nicht so stark marmoriert",
beschreibt der Bauer die Qualität seines Bioproduktes. Gut Ding braucht eben Weile: Die Tiere
wachsen langsamer, und selbst nach der Schlachtung muss das Fleisch einen Monat am Knochen
reifen, aber die Fleischqualität überzeugt. Der Kundenstock für das hochwertige Wagyu-Fleisch
setzt sich aus der Grillakademie von Grillweltmeister Franz Größing, dem Grillverein "Grill-
ABC" aus St. Johann, Bioregionalmärkten, Gastronomen und der Biometzgerei Juffinger als
Großabnehmer sowie Privatkunden zusammen.
Die alte Kuh -neues Fleischerlebnis
Am Betrieb "Ried am Bichlach" von www.hofer-biowagyu.at lässt man die neuen Erkenntnisse
bei schon länger etablierten Rinderrassen wie Fleckvieh, Tiroler Grauvieh, Limousin, Angus
usw. mit einfließen. Deshalb gibt es bei der Familie Hofer auch die "alte Kuh". Von Gourmets
wiederendeckt und als bewusste Gegenbewegung zur Massentierhaltung werden über zehn
Jahre alte "heimische" Rinder mit den gewünschten Eigenschaften geschlachtet, gereift und
weiterveredelt. Das alte Rind hatte nämlich genügend Zeit, den Geschmacksträger Fett richtig
einzulagern. "Zäh sind nur die Teile, auf denen die Kuh steht. Die Edelteile sind keiner Spannung
ausgesetzt", erklärt der Biobauer.
Werner Hofer schildert Pläne für die Zukunft: "Wir wollen in der Urproduktion bleiben und ein
Bewusstsein für Qualität schaffen." Die Erfolgsgeschichte der Familie Hofer beweist: Wer wagt,
der kann gewinnen.
HOF "RIED AM BICHLACH"
Geprüfter Fleischsommelier
Werner Hofer ist geprüfter Fleischsommelier und somit Experte in allen Fleischfragen in Theorie
und Praxis. Die Ausbildung inkludiert Wissen aus drei Berufssparten, die sich mit dem Produkt
Fleisch auseinandersetzen: Landwirt, Metzger und Koch.
Hof "Ried am Bichlach" Elisabeth und Werner Hofer Kaiserweg 28 6372 Oberndorf in Tirol
www.hofer-biowagyu.at facebook.com/hoferbiowagyu
Ungewöhnlicher Anblick: ein Wagyu-Rind der Familie Hofer vor der Kulisse des Wilden Kaisers
Familie Hofer (v. l.): Seniorbäuerin Elisabeth, Werner und Elisabeth, Seniorbauer Sepp und die Kinder Matthias (7)
und Florian (4)
Florian und Matthias mit ihren Lieblingen
Auch der Tiroler Winter macht den Wagyu-Rindern nichts aus.
Perfektes Fleisch zum Grillen.
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